Freitag, 29. April 2016

Mil Mi-24 Hind - Hobby Boss 1/72

Die Mil Mi-24 (russisch Миль Ми-24, NATO-Codename: Hind, deutsch Hirschkuh) ist ein in der Sowjetunion entwickelter Sowjetunion des Hubschrauberherstellers Mil. Die sowjetischen bzw. russischen Piloten bezeichn(et)en ihre Maschinen als летающий танк (letajuschtschi tank, Fliegender Panzer) oder крокодил (Krokodil, aufgrund des Tarnfarbenmusters) sowie стакан (stakan, Glas, wegen der großflächigen Cockpitverglasung des Mi-24A). Ungewöhnlich für einen Kampfhubschrauber ist die Fähigkeit des Mi-24, auch Truppen transportieren zu können.
Der Mi-24 ist mit zwei Gasturbinen-Triebwerken ausgerüstet und besitzt eine Haupt-Heckrotor-Anordnung mit fünfblätterigem Hauptrotor.

Die Entwicklung dieses Hubschraubers begann Mitte der 1960er-Jahre noch zu Lebzeiten von Michail Mil. Vom Ausgangsmodell Mil Mi-8 wurden Triebwerke, Rotoren und andere mechanische Komponenten übernommen, der Rumpf wurde vollkommen neu gestaltet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kampfhubschraubern kann der Mi-24 als Angriffshubschrauber Transportaufgaben übernehmen. So ist er dafür ausgelegt, bis zu acht ausgerüstete Soldaten geschützt ins Gefechtsfeld zu transportieren. Als „fliegender Schützenpanzer“ gehörte es zu den Aufgaben des Mi-24, schnell über dem Gefechtsfeld zu agieren. Seine Aufgaben sind die Panzerabwehr, Feuerunterstützung bei amphibischen Operationen, Ausheben gegnerischer Stützpunkte, Bekämpfung gegnerischer Hubschrauber und Begleitschutz für eigene Hubschrauber.

Das erste Vorführmodell mit der Bezeichnung W-24 (die 24 war die Bezeichnung für die Rumpfversion) wurde 1966 fertiggestellt. Dieses übernahm viele Merkmale von der Mi-8, erinnerte aber mit dem langen Heckausleger auch an die amerikanische Bell UH-1. Die Maschine hatte Stummelflügel und bot Platz für zwei nebeneinander sitzende Piloten im Cockpit und acht Soldaten im Rumpf. Das Mockup wurde offiziellen Vertretern des sowjetischen Verteidigungsministeriums um Marschall Rodion Jakowlewitsch Malinowski vorgestellt, dieser lehnte die Maschine jedoch ab. Nach diesem wurden anhand der Kritiken zum ersten Mockup mehrere weitere gebaut. Auf Initiative von Andrei Antonowitsch Gretschko (dieser hatte 1967 Malinowski abgelöst und auch an der Vorstellung des ersten Mockups teilgenommen) wurde am 29. März 1967 eine offizielle Ausschreibung zum Bau eines Kampfhubschraubers vorgelegt, der 315 km/h erreichen und 12,7-mm-Geschossen widerstehen sollte. Mil beteiligte sich mit einer W-24-Version, während Konkurrent Kamow die Ka-25F (eine stark modifizierte Version der Ka-25) einreichte. Mil gewann die Ausschreibung und am 6. Mai 1968 wurde der Auftrag zum Bau eines Prototyps erteilt. Das erste vollständige Mockup wurde im Februar 1969 fertiggestellt und am 19. September 1969 startete der erste Prototyp OP-1 mit German W. Alfjorow am Steuer zum Erstflug. Nachdem zwei Prototypen flogen, wurde durch das zuständige Ministerium der Bau von zehn weiteren Hubschraubern unter der Bezeichnung Produkt 240 (inoffiziell Mi-24) erlaubt. Fünf davon wurden bei Mil und fünf im Herstellerwerk Arsenjew gebaut. Vier der Maschinen waren für Flugtests, eine für Waffentests, zwei für statische Tests, eine für mechanische Lasttests und zwei als Vorlage für die Produktion gedacht. Einer der Prototypen diente später als Basis für den Mi-24B, während zwei der zehn Mi-24 für die Entwicklung des Mi-24D genutzt wurden. Die Tests durch den Hersteller und die Armee (ab Juni 1970) förderten eine Reihe von Unzulänglichkeiten zu Tage. So wurden die schlechte Sicht aus dem Cockpit, die unzulängliche Richtungskontrolle, Stabilitätsprobleme beim Hochgeschwindigkeitsflug und unzureichende Hot-and-High-Leistungen bemängelt. Letzteres war zum Teil auf ein nicht optimales aerodynamisches Design der Rotorblätter (was erst mit dem Mi-24WM behoben wurde), als auch auf die Triebwerke zurückzuführen, die bei steigender Temperatur ab 10 °C etwa 10 % Leistung pro 10 °C einbüßten.

Die erste Serienversion war der verbesserte Mi-24A (Erzeugnis 245). Gegenüber dem Mi-24 wurde die Sicht der Piloten durch eine geänderte Kanzel verbessert und die Instabilität bei hohen Fluggeschwindigkeiten durch neue Flügel beseitigt. Weitere Änderungen betrafen die Panzerung sowie den Einbau des optischen Zielsystems 9Sh121-01 für die 9M17M-Panzerabwehrraketen. Die Serienfertigung begann Ende 1970 im Herstellerwerk Arsenjew und 1971 hatte der erste Serienhubschrauber seinen Erstflug. Auch während der Produktionszeit wurde noch eine Reihe von Verbesserungen eingeführt. So wurde die unzulängliche Richtungskontrolle durch die Verlegung des Heckrotors von der rechten zur linken Seite beseitigt. Ab 1974 erhielten die Hubschrauber eine verstärkte Konstruktion der linken Rumpfseite und des Heckauslegers, da im Einsatz bei starken Flugmanövern Risse in diesem Bereich auftraten. In diesem Jahr wurden auch die ersten Hubschrauber dieses Typs in Parchim stationiert. Bis 1975 wurden 204 Hubschrauber dieser Version gebaut. 1975 kam es auch mit der Lieferung von sechs Hubschraubern nach Libyen zum ersten Export des Hubschraubers. 1978 kam es zum ersten Einsatz des Hubschraubers im Ogadenkrieg durch Äthiopien. Von der nur mit ungelenkten Raketen bewaffneten Trainerversion Mi-24U (Erzeugnis 244), die aber ein signifikant verändertes Flugverhalten zeigte, wurden ab 1973 etwa 25 Stück gebaut.

Im Jahr 1971 wurde der erste Prototyp der verbesserten Version Mi-24B (Erzeugnis 241) fertiggestellt. Diese Version konnte die 9M17P-Rakete mit Hilfe des automatisierten und stabilisierten Raduga-F-Lenksystems einsetzen. Auch das bisher einläufige 12,7-mm-Maschinengewehr wurde durch ein komplett neues vierläufiges Gatling-Maschinengewehr 9A-624 ersetzt, wobei sich dieses als anfällig für Staub und Überhitzung zeigte. Auch erhielt der Hubschrauber verbesserte TW3-117-Triebwerke. Insgesamt wurden weniger als zehn Maschinen aus Mi-24A gebaut, da man die spätere Version Mi-24D bevorzugte. Der Mi-24B wurden jedoch für Tests der Systeme des Mi-24D eingesetzt.

Ein Problem des Mi-24A blieb die unzureichende Sicht des Piloten. So wurden im Juni 1972 zwei Mi-24-Vorproduktionsmodelle mit einem komplett neuen Bugbereich ausgerüstet, bei dem Pilot und Bordschütze in zwei Kanzeln hinter- und übereinander untergebracht waren. Diese wurden Basis der neuen Version Mi-24D (Erzeugnis 246), die einer Kombination des Waffensystems und der Verbesserungen des Mi-24B mit dem neuen Cockpit entsprach. Die Serienproduktion der neuen Version wurde 1973 genehmigt. Die Produktion sollte nun in zwei Werken (Arsenjew und Rostow) erfolgen und bereits im selben Jahr wurde der erste Hubschrauber dieses Typs fertiggestellt. Einige der ersten Hubschrauber dieses Typs wurden noch mit dem Heckrotor auf der rechten Seite gebaut. Die sowjetische Armee akzeptierte den Hubschrauber nach einigen Tests offiziell am 29. März 1976. Im Laufe der Serienproduktion wurden wiederum eine Reihe von Verbesserungen eingeführt. So wurde die Überholungszeit von 300 Stunden (die Triebwerke der ersten Mi-24 hatten eine Überholungszeit von nur 50 Stunden) auf 750 Stunden verbessert. Daneben wurde die Avionik mehrfach verbessert und 1977 neue Lufteinläufe mit verbesserter Staubabscheidung installiert. Insgesamt wurden 625 Hubschrauber dieser Version, davon 477 in Rostow (51 für die sowjetische Armee und 426 für den Export) und 148 in Arsenjew gebaut. Die Exportversionen für die europäischen Partnerstaaten waren bis auf leicht vereinfachte Raketen identisch mit der sowjetischen Version, während die als Mi-25 bezeichneten Exportversionen für den nichteuropäischen Bereich stärker vereinfachte Systeme enthielten. Erster Exportstaat wurde 1978 die Tschechoslowakei, gefolgt von der DDR, Ungarn und Polen. Ab 1985 an Ungarn, Polen und Bulgarien exportierte Hubschrauber mit der Bezeichnung Mi-24D+ enthielten einige Systeme des inzwischen produzierten Mi-24W. In den 1980er-Jahren kamen die exportierten Mi-25 in einigen Kriegen zum Einsatz. Darunter im Iran-Irak-Krieg, im Tschad, sowie von Syrien gegen Israel und Libanon, in Indien beim Einsatz gegen Tamilen. Große Verluste musste der Hubschrauber in Angola hinnehmen, wo fast zwanzig Hubschrauber durch ZSU-23-4-Flakpanzer und Strela-Raketen abgeschossen wurden. Von der zwischen 1977 und 1991 produzierten Trainerversion Mi-24DU (Erzeugnis 249) wurden etwa 105 gebaut. Bei ihr fehlte die Kinnlafette, sie war jedoch mit den Panzerabwehrraketen und den zugehörigen Bordsystemen ausgerüstet. Einige davon wurden auch als Mi-35U exportiert.

Ende 1972 begannen die Abnahmetests für die Panzerabwehrrakete 9K113 Konkurs. Im Sommer 1973 wurden zwei Mi-24D für den Einsatz dieser Raketen umgebaut. Die neue Panzerabwehrrakete flog deutlich schneller als die bisher verwendete und wurde per verschlüsseltem Funk anstelle einer Drahtverbindung gesteuert, was ein neues Zielsystem Raduga-Sh mit entsprechender Optik und neuen Antennen im Hubschrauber notwendig machte. Die entsprechend umgebauten oder neu produzierten Hubschrauber erhielten die Bezeichnung Mi-24W (Erzeugnis 242). Die beiden Prototypen wurden manchmal als Mi-24PTRK bezeichnet. Der erste der beiden Prototypen hatte am 23. September 1973 seinen Erstflug. Die Erlaubnis für die Serienfertigung wurde im November 1975 erteilt und 1976 wurden die ersten Hubschrauber dieser Version produziert. Auch bei dieser Version wurden wieder einige Verbesserungen im Laufe der Produktionszeit eingeführt. So konnten die ersten Mi-24W je zwei Raketen pro Seite tragen. Drei Jahre nach dem Produktionsbeginn wurden neue Startträger für je vier Raketen auf jeder Seite eingeführt und 1986 wurde dann ein Startträger für je acht Raketen auf jeder Seite getestet, jedoch erst an der späteren Mi-35M eingeführt. Auch Triebwerke TW-113W mit besseren Hot-and-High-Fähigkeiten kamen bei späteren Modellen zum Einsatz, die bis 35 °C nicht an Leistung verloren. Auch wurden Heckrotorblätter mit größerer Blatttiefe verwendet, um Probleme bei der Stabilität und Flugkontrolle bei hohen Temperaturen und hohen Geschwindigkeiten oder maximaler Startmasse zu beseitigen. Weiterhin wurden die Avionik, die Selbstverteidigungssysteme (sechs statt vier ASO-2V-02-Flare-Werfer, Infrarotsensorstörgerät L-166W-11E, Radarwarngeräte) und die Kommunikationssysteme im Laufe der Zeit durch neuere oder erweiterte ersetzt. Dazu kamen verschiedene konstruktive Maßnahmen, um die Überlebensfähigkeit zu verbessern, wie mit Polyurethan ausgeschäumte Tanks (was zu 5 % weniger Treibstoffkapazität führte) oder eine veränderte Kabelführung. Auch neue ungelenkte Raketen als Ersatz der S-5 (die sich im Afghanistankrieg als ineffektiv erwiesen hatten), wie die S-8, S-13 und S-24, sowie andere Abwurfmunition, Kanonenbehälter und Zusatztanks wurden in die Bestückungsoptionen für die Stummelflügel aufgenommen. Die ersten Hubschrauber dieser Version wurden 1985 in die Tschechoslowakei exportiert. Ab 1986 wurden Mi-24W an Ungarn, Bulgarien, Polen und die Mongolei, sowie einfachere Mi-35 an Afghanistan, Sudan und weitere Länder geliefert. Insgesamt wurden 247 Mi-24W/Mi-35 exportiert und mehr als 500 für die sowjetische/russische Armee gebaut. Diese kamen in verschiedenen lokalen Kriegen und UN-Missionen zum Einsatz. Alleine in Afghanistan verlor die sowjetische Armee zwischen 1979 und 1989 etwa 120 Mi-24 verschiedener Versionen.

Die Operation Mount Hope III im Jahre 1988 war eine verdeckte Operation, die vom 160. Special Operations Aviation Regiment der Vereinigten Staaten durchgeführt wurde. Das Ziel der Operation war die Bergung eines von der Sowjetunion hergestellten Kampfhubschraubers Mi-25, der von tschadischen Truppen während der Zusammenstöße im Zusammenhang mit dem libysch-tschadischen Krieg bei der Eroberung des Militärflugplatzes Wadi Dum erbeutet wurde. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni 1988 wurde der Hubschrauber von zwei MH-47 des 160. nach einem Flug von fast 500 Meilen von Wadi Dum unentdeckt zu ihrer Heimatbasis in N’Djamena gebracht. Von dort wurde der Hubschrauber mit einer Lockheed C-5 Galaxy zu einer sorgfältigen Analyse in die USA transportiert. Die Mission wurde mit der geheimen Unterstützung der Regierung des Tschad durchgeführt.

Obwohl die Mi-24W alle vorgesehenen Systeme enthielt, war die Armee unzufrieden mit dem eingebauten Maschinengewehr, da dieses nur ungepanzerte Ziele bekämpfen konnte und zu Ausfällen neigte. So wurde 1975 die verfügbare 30-mm-Maschinenkanone 9A-623K in eine Mi-24D eingebaut. Der Rückstoß der Waffe erlaubte jedoch keinen Einbau in die Kinnlafette, weshalb sie fest an der rechten Rumpfseite installiert wurde. Nach einigen Änderungen wie einer Verlängerung der Lauflänge der Kanone von 1,5 auf 2,4 m zum Schutz der Raketen vor den Munitionsabgasen, dem Einbau eines Mündungsfeuerdämpfers zur Verringerung des Rückstoßes und Verstärkungen am Hubschrauber, wurde der Serienbau beauftragt. Die ersten der als Mi-24P (Erzeugnis 243; Puschka, „Kanone“) bezeichneten Serienmaschinen verließen im April 1981 das Herstellerwerk. Sie kamen schnell in Afghanistan zum Einsatz und zeigten dort ihre Wirksamkeit. Jedoch wurde ebenso klar, dass die Kanone für einige Einsätze überdimensioniert war und durch die feste Installation eine Bekämpfung von anderen Hubschraubern oder gar Flugzeugen unmöglich wurde. Bei der Besatzung war diese Version allerdings beliebt, da sie nicht nur über große Feuerkraft, sondern durch den Wegfall der Ziel- und Kontrollsysteme für die Kinnlafette über ein geräumigeres Cockpit mit hervorragender Sicht verfügte. Insgesamt wurden bis 1990 620 Hubschrauber dieser Version gebaut. Da die Sowjetunion den Export der Mi-24P praktisch verweigerte, erhielt nur die DDR 1989 zwölf Hubschrauber dieses Typs. Dennoch kamen einige der Maschinen in andere Länder, da nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion die in den ehemaligen Sowjetrepubliken verbleibenden Mi-24P zum Teil durch die Ukraine und Weißrussland an afrikanische Länder verkauft wurden. Auch Russland produzierte ab 1994 noch einmal acht Mi-24P für die eigene Armee sowie 47 der Exportvariante Mi-35P und verkaufte diese an afrikanische Länder, aber auch nach Indonesien und Peru. Einige der Mi-35P wurden mit den kleineren Stummelflügeln der neueren Mi-35M ausgerüstet, was zu Verwirrungen bei der Typbestimmung der gelieferten Maschinen führte.

Die Erfahrungen aus der Mi-24P führten ab 1984 zur Entwicklung einer weiteren Variante. Diese wurde als Mi-24WP (Erzeugnis 258) bezeichnet und erhielt die zweiläufige 23-mm-Kanone GSch-23L in einem beweglichen Kinnturm als Bewaffnung. Da die neue Bewaffnung eine Vielzahl von Änderungen an der Kanone und der Lafette erforderte, dauerte die Erprobung bis zur Freigabe der Serienproduktion bis 1989. Während der nur von 1989 bis 1990 dauernden Produktion wurden 25 Hubschrauber dieser Version produziert, von denen die meisten in Russland verblieben.

Schon Mitte der 1980er-Jahre war dem OKB Mil klar, dass die aktuell eingesetzten Mi-24 inzwischen bei der Navigation, den Waffen und Sensoren den westlichen Modellen unterlegen waren. Jedoch erlaubte die Staatsführung keine großangelegten kontinuierlichen Modernisierungsprogramme. Zusätzlich war bekannt, dass in den 1990er-Jahren ein ausschließlich für taktische Aufgaben konzipierter Kampfhubschrauber den Mi-24 ersetzen sollte. Das Auseinanderbrechen der UdSSR und das folgende wirtschaftliche Chaos erlaubte jedoch keinen kompletten Ersatz der Mi-24 und zwangen sowohl die russische Führung als auch den nun in der Privatwirtschaft agierenden Hersteller Mil, nach alternativen Lösungen für Russland und andere Einsatzländer zu suchen. So wurde die Entwicklung für ein großes fünfstufiges Modernisierungsprogramm für die russische Armee unter dem Namen Mi-24WM bzw. Mi-35M gestartet. Die erste Stufe sollte eine Komplettüberholung und die zweite Stufe den Ersatz von Haupt- und Heckrotoren durch die des Mi-28 und der Triebwerke durch TW3-117WMA darstellen. Dies sollte eine Gewichtsreduzierung um etwa 300 kg ergeben. In der dritten Stufe sollte auf die Möglichkeit zum Einziehen des Fahrwerks verzichtet werden (90 kg Gewichtsersparnis), die Funkausrüstung verbessert und eine neue Unterflügelkonstruktion eingebaut werden, die es dem Hubschrauber ermöglichen würde, bis zu 16 Panzerabwehrraketen mitzuführen. Die vierte Stufe bestand aus dem Ersatz der Raketen durch 9M120 oder 9M39 und dem Ersatz der Kanone durch die GSch-23W (wassergekühlte Version der GSch-23L). Die letzte Stufe sollte im Einbau von neuen Sensoren (zum Beispiel FLIR und Nachtsichtgeräte) und neuer Avionik bestehen. Jedoch kam später noch ein Autopilot und eine verbessertes Navigations- und Waffensteuersystem dazu. Eine zum Teil umgerüstete Maschine wurde 1997 auf der MAKS gezeigt. Im Gegensatz zum fünfstufigen Programm für die Armee wurde für den Export jedoch ein dreistufiges Programm Mi-35M1 bis Mi-35M3 angeboten, das eine andere Zusammensetzung aufwies, jedoch in Stufe 2 etwa der vierten Stufe und in Stufe 3 etwa der letzten Stufe des Mi-24WM entsprach. Der erste Prototyp, der in etwa der Mi-35M2-Stufe entsprach, hatte am 4. März 1999 seinen Erstflug. Ein Hubschrauber der Stufe Mi-35M3 flog 2001 zum ersten Mal und wurde 2003 auf der Paris Air Show und der MAKS gezeigt. Die Entwicklung war komplett durch Mil finanziert, aber bis dahin kein wirtschaftlicher Erfolg, da nur eine sehr geringe Anzahl an Hubschraubern umgerüstet wurde. Auch von den Low-Cost-Umrüstvarianten Mi-24N und Mi-24PN, die praktisch nur einen Ersatz der Ziel- und Überwachungssensoren enthielten, wurden nur sechs bzw. 22 bestellt (davon sechs Mi-24PN von Uganda). Einige weitere ähnliche Umrüstvarianten unter diversen Bezeichnungen wurden nie umgesetzt. Erfolgreicher waren später die Mi-35M-Exportvarianten, von denen seit 2006 etwa 120 an verschiedene Länder wie zum Beispiel Venezuela, Irak, Brasilien und auch etwa 50 an Russland ausgeliefert wurden.

Neben dem durch den Hersteller Mil selber durchgeführten Modernisierungsprogramm wurden die Mi-24 auch in einigen anderen Ländern verändert und verbessert. So auch in Tschechien, Polen, Weißrussland und auch in der Ukraine in mehr oder weniger großem Umfang. Die Ukraine bot neben Verbesserungen an Sensoren und Selbstschutz ab 2010 auch ein stärkeres Triebwerk an. Auch Firmen wie die französische Sagem beteiligten sich. So stattete Sagem zwölf usbekische Mi-24 mit einem FLIR und modernen Navigationssystemen aus. Auch die israelische Firma Elbit rüstete einige mazedonische, senegalesische und georgische Mi-24W mit Nachtsichtgeräten und weiterer Elektronik aus. 2003 wurde auch ein weiterer Umbau von 25 Mi-24 durch Elbit für die indische Armee bekannt. Nach dem Umbau wurde auch der Einsatz israelischer Panzerabwehrraketen möglich. Auch die südafrikanische Firma Advanced Technologies and Engineering (ATE) (heute Teil der Paramountgroup) baute einige Mi-24 zu „SuperHind“ genannten Maschinen um. So wurden 34 Hubschrauber zwischen 1999 und 2002 auf den Mk2-Standard gebracht. Später wurden diese auf den Mk3-Stand nachgerüstet, der ein Glascockpit, einen Ersatz der Kanone durch eine 20-mm-Kanone M693 von Giat Industries sowie eine umfangreiche Sensoraustattung (zum Beispiel das Carl Zeiss Optronics Argos 410-Z) enthielt.

Im Jahr 2013 wurde von den russischen Armeefliegern zwar eine große Anzahl von Mi-28 und Ka-52 bestellt, gleichzeitig jedoch auch eine größere Anzahl der Mi-24-Weiterentwicklung Mi-35M. Die Bandbreite von Aufgaben, welche der Mi-24 erfüllen kann, wird nun auf mehrere Muster wie den Mi-8ATSH und Mi-28 aufgeteilt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mil_Mi-24

Videos: Mil Mi-24 bei der Bundeswehr

             Kampfhubschrauber Mi 24- Bahna 2019  

Russian Combat Helicopters In Action: MIL MI-24 Hind & Kamov KA-52 Alligator Unleash Their Firepower














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